Fortbildung

Teamfortbildung

Hier kann ich malen, was ich will“– die eigene Spur finden und stärken

Ausdrucksmalen mit Barbara Daiber

 

Malen ist ein schöpferischer, kreativer Akt. Das Formulieren eigener Bilder ist eine große Kraft, die jeder in sich hat. Der bildnerische Ausdruck, das Denken und die Wahrnehmung sind miteinander verflochten. Malen ist für Kinder so wichtig wie Spielen.Malen ist für Kinder eine spontane und selbstverständliche Möglichkeit, sich auszudrücken. Wie das kindliche Spiel nicht ein Ergebnis hat, sondern um der Freude und des Genusses willen gespielt wird, so gibt es auch die Freude am Malen, an der eigenen Spur und an der Farbe, die nicht zu Kunst-Werken führen muß.

Das Malen nach Arno Stern ist ein interessanter pädagogischer Weg, der in der aktuellen Diskussion zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Beim Ausdrucksmalen ist der Prozeß des Malens genauso wichtig wie das Produkt. Aus diesem Grund wird die Art und Weise, wie gemalt wird, der Malort und das Material sowie die Begleitung beim Malen wichtig genommen und pädagogisch reflektiert. Mit dem Wissen um die Arbeit von Arno Stern und seinen umfangreichen Forschungen zur Ausdrucksemiologie in der Bildsprache von Kinderbildern öffnen sich völlig neue Aspekte zur Malbegleitung von Kindern und zum Umgang mit den Bildern der Kinder.

Im Atelier für Ausdrucksmalen in Melle können die Teilnehmer*innen selbst diese Art des Malens ausprobieren. Ohne ästhetische Wertung, Leistungsdruck und vorgegebene Themen können ihre Bilder entstehen. Die Bedingungen sind besonders gut und einladend: eine Farbpalette mit 21 leuchtenden Gouache-Farben und gute Haarpinsel in verschiedener Stärke fordern auf, in die Farbe einzutauchen und auf großen Blättern selbstbestimmt zu gestalten. Das Arbeiten im Stehen läßt das Malen zum Körpererlebnis werden. Während des Malens werden sie von der Malleiterin begleitet und unterstützt in ihrem Prozeß.

Anhand der eigenen Erfahrungen können beispielhaft folgende Fragestellungen reflektiert werden:

Welche Bedeutung hat der freie, natürliche Ausdruck für die Entwicklung der Kinder?

Welche Rahmenbedingungen fördern den Ausdruck? Welche hemmen ihn? Welche Struktur ist nötig, um der freien Entfaltung Raum zu geben?

Wie begleite ich ein Kind beim Malen? Wie gehen wir mit den Bildern der Kinder um?

 

Angebote:

  • Teamtage für Kindergärten
  • mehrteilige Weiterbildung zur Einrichtung eines Malateliers für pädagogische Einrichtungen

Fortbildung für Kunsttherapeut*innen

Kunsttherapeutische Beziehungsarbeit

 

Im Ausdrucksmalen und dem Begleiteten Malen gibt es den Begriff des metaphorischen Blickes, mit dem die Kunsttherapeuten die Malenden an der Malwand begleiten. Es werden nicht illustrative oder symbolische Bilder gemalt, sondern die Malenden gehen quasi „ins Bild hinein“, finden das Bild und seine Geschichte durch den Prozess des Malens. Ein auf diese Weise gemaltes Porträt verrät dabei viel über das Alter und die Zeit, aus der es kommt.
Anhand der Bearbeitung eines eigenen Beziehungsthemas lernen die Teilnehmenden an zwei Wochenenden praktisch die Möglichkeiten kennen, die das Ausdrucksmalen und Begleitete Malen für diesen bedeutsamen Aspekt therapeutischer Arbeit bietet, ohne dass besondere künstlerische Fähigkeiten dafür notwendig sind.
Hinzu kommt, dass die Teilnehmer*innen Wege der Beziehungsklärung aus dem Lösungsorientierten Malen (LOM®) kennenlernen. Das LOM® bietet die Möglichkeit, die Beziehung zur gemalten Person weiterführend zu klären durch Rückgaben, Würdigung und Annahme dessen, was ist. Reflexion der eigenen Prozesse in der Gruppe sowie theoretische Bezüge vertiefen die Arbeit.

 

Angebote: